Tipp für eine wunderschöne Fahrradtour
Quelle: Neue Westfälische
Schloss Rheda an der Ems, der imposante Endpunkt unserer Tour, ist auch direkter zu erreichen. Aber heute fahren wir Umwege. Denn das eigentliche Ziel ist der Weg – und der verläuft in verschwenderischen Bögen und Schleifen. Die Bahn-Radroute Hellweg-Weser ist etwas für Genussradler.
Rund 70 Kilometer lang, mit vielen Gelegenheiten zu erholsamen Pausen, bietet die Strecke jede Menge Natur, Landschaft und Radelspaß. Um dem Großstadtlärm zu entgehen, lassen wir uns vom „Haller Willem“ zum Bahnhof Quelle-Kupferheide bringen. Von da sind es nur zwei Kilometer bis zu Niemöllers Mühle. Nach einem Bogen um Ummeln herum steuern wir auf Isselhorst zu. Hier erwartet uns im urigen, historischen Gasthaus „Zur Linde“ das zweite Frühstück. So gestärkt können wir die Weite der Landschaft um Brockhagen mit der nötigen Gelassenheit auf uns wirken lassen. Vorbei an Feldern mit goldener Gerste und wogendem Roggen, am Horizont der Teuto mit der Hünenburg oben drauf, geht es immer wieder rechts und links um die Ecken. Dann führt die Strecke durch den grünen Tunnel: Mächtige alte Eichen stehen Spalier.
Bergziegen und Klettermaxe werden von dieser Tour enttäuscht sein: Flacher geht’s nicht. Ganz nebenbei haben wir eine in früheren Zeiten wichtige Grenze überquert: Die zwischen dem protestantischen Ravensberg und dem katholischen Münsterland. Mit einem Mal fallen gepflegte Kreuze am Wegrand auf. Es ist noch gar nicht so lange her, da grasten auf der evangelischen Seite nur schwarzbunte Kühe, auf der katholischen rotbunte. Kein Scherz.
Das Kloster in Marienfeld bietet mehrfachen Grund zur ausführlichen Pause. Schatten unter stattlichen Bäumen, Kulinarisches im Restaurant Klosterpforte, ein richtiger Klosterladen und eine kulturelle Attraktion: Die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters empfängt mit einer ganz eigenen Stimmung. Eindrucksvoll ist die riesige Orgel, vor 250 Jahren vom berühmten Meister Johann Patroklus Möller gebaut.
Donnerstag, Juni 30, 2005
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